Was kommt zuerst? Zahnpflege oder Zahnzwischenraumpflege?
Im zahnmedizinischen Fachbereich „Prophylaxe“, der zum Leistungsspektrum der Zahnarztpraxis Dr. Gaß & Partner in Würzburg gehört, beraten wir unsere Patienten unter anderem zu häuslichen Mundhygienemaßnahmen. Hierbei weisen wir immer wieder auf die Wichtigkeit von Zahnseide hin. Denn um Zähne und Zahnhalteapparat langfristig vor Krankheiten wie Karies, Gingivitis und Parodontitis zu schützen, reicht es bei Weitem nicht aus, ausschließlich die Zahnoberflächen von Essensresten und Belägen wie Plaque zu befreien. Denn gerade die engen Zahnzwischenräume sind Risikobereiche für Ablagerungen, die bei Nichtentfernen langfristig die Zahn- und Mundgesundheit aufs Spiel setzen.
Im Zuge der Beratungsgespräche rund um die richtige Zahn- und Zahnzwischenraumpflege hören wir oft die Frage danach, mit welcher Maßnahme man beginnen sollte: Ist es sinnvoller, erst die Zähne und dann die Zahnzwischenräume zu putzen oder umgekehrt, erst die Zahnzwischenräume zu reinigen und im Anschluss die Zahnoberflächen? Eine vor Kurzem veröffentlichte Studie, die Forscher an der im Iran gelegenen Mashhad University of Medical Sciences durchgeführt haben, förderte nun bezüglich der Frage nach der Reihenfolge der Zahnpflege neueste Erkenntnisse zu Tage. Dr. med. dent. Gerald Gaß, der behandelnde Zahnarzt der Eckhauspraxis in Würzburg, informiert über die Ergebnisse.
Iranische Studie kam zu dem Ergebnis, erst die Zahnzwischenräume und dann die Zahnoberflächen zu reinigen
Während man lange Zeit der Meinung war, die Reihenfolge der verschiedenen Mundhygienemaßnahmen sei irrelevant für die Aufrechterhaltung der Mundgesundheit, kamen iranische Forscher nun im Zuge einer Untersuchung zu einem anderweitigen Ergebnis: Sie fanden heraus, dass es der Gesundheit von Zähnen und Zahnhalteapparat zuträglich ist, erst zur Zahnseide bzw. dem Zahnzwischenraumbürstchen zu greifen und im Anschluss zur Zahnbürste.
Diesem Resümee ging eine Studie voraus, an der 25 Testpersonen teilgenommen hatten. Zunächst wurden für jeden Studienteilnehmer die gleichen Voraussetzungen geschaffen. Das erreichte man, indem alle Probanden in einem ersten Schritt einer einheitlichen Prophylaxe nachgingen und in einem zweiten Schritt 48 Stunden lang jegliche Mundhygienemaßnahmen ruhen ließen. Hierauf folgte schließlich die erste Testphase, in der die Studienteilnehmer im Zuge ihrer täglichen Mundpflegeroutine zunächst die Zähne putzten und dann die Zahnzwischenräume mit Zahnseide reinigten. Nach 14-tägiger Pause führte man den gleichen Versuch noch einmal durch, nur tauschte man in dieser zweiten Testphase jetzt die Reihenfolge der Mundhygienemaßnahmen. Die Probanden sollten zunächst die Zahnseide und dann erst die Zahnbürste nutzen.
Während der ersten als auch der zweiten Testphase stellte man Untersuchungen hinsichtlich der Fluoridkonzentration und dem Vorkommen des Zahnbelags an. Nach der zweiten Testphase, in der die Studienteilnehmer erst die Zahnzwischenräume säuberten und dann die Zahnoberflächen reinigten, wurden die für die Zahn- und Mundgesundheit besseren Werte gemessen: Im Speziellen bedeutet das, dass eine signifikant höhere Fluoridkonzentration und gleichzeitig eine deutliche Reduzierung der bakterienhaltigen Plaque im Mund und zwischen den Zähnen gemessen wurden.
Ausgehend von den jüngsten Studienergebnissen aus dem Iran raten auch wir, das Team der Zahnarztpraxis im Eckhaus in Würzburg, unseren Patienten dazu, im Zuge häuslicher Mundhygienemaßnahmen zunächst die Zahnzwischenräume mithilfe von Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen und dann die Zahnoberflächen mit einer handelsüblichen Zahnbürste zu putzen.