Trend: Zahnpasten mit Hydroxylapatit

Wirkstoff Hydroxylapatit – Zahnarzt Dr. med. dent. Gerald Gaß aus der Eckhauspraxis in Würzburg klärt auf.

Ist man auf der Suche nach einer neuen Zahncreme, sticht einem derzeit immer häufiger der Inhaltstoff „Hydroxylapatit“ ins Auge. Laut Herstellerangaben helfen Zahncremes, die mit nano-großen Hydroxylapatit-Teilchen versetzt sind, nicht nur bei der Kariesprävention, sondern auch bei der Reparatur von kariösem Zahnschmelz und der Desensibilisierung schmerzempfindlicher Zähne.

 

Zahnarzt Dr. med. dent. Gerald Gaß erklärt, worum es sich bei diesem vermeintlichen Wundermittel genau handelt. Außerdem geht der Zahnmediziner aus dem Würzburger Eckhaus der Frage nach, ob Hydroxylapatit eine Alternative zu Fluorid darstellt, auf das Zahnärzte bereits seit vielen Jahren im Bereich der Kariesprävention setzen.

 

Hydroxylapatit – Hauptbestandteil unserer Zähne

 

In der Werbung einschlägiger Zahncremehersteller wird der Wirkstoff Hydroxylapatit gut und gerne als „flüssiger“ oder „künstlicher“ Zahnschmelz bezeichnet. Das liegt nicht zuletzt daran, weil es sich bei besagtem Mineral um den Hauptbestandteil der Hartsubstanz unserer Zähne und Knochen handelt, die daneben aus Calcium, Phosphor, Sauerstoff, Fluor, Chlor und Wasserstoff bestehen.

 

Als Nanopartikel in Zahnpasten soll der „flüssige Zahnschmelz“ dazu in der Lage sein, den Zahnschmelz widerstandsfähiger zu machen und damit sowohl Karies als auch dem Säurebedingten Abbau des Zahnschmelzes, der Zahnerosion, vorzubeugen. Darüber hinaus versprechen Hydroxylapatit-Pasten, bereits bestehende feine Risse und kariöse Stellen im Zahnschmelz zu reparieren. Allem Anschein nach sind diese Zahncremes also eine hervorragende Alternative zu fluoridhaltigen Pasten. Ist das wirklich so?

 

Positive Wirkung von Hydroxylapatit noch nicht belegt

 

Bis dato konnte die positive Wirkung von Hydroxylapatit-Zahnpasten seitens der Wissenschaft noch nicht belegt werden. In der Vergangenheit gab es zwar bereits diverse Untersuchungen, die angeblich die positive Wirkung des Minerals auf schmerzempfindliche Zähne belegen und ebenso im Bereich der Kariesprophylaxe zu einem positiven Ergebnis kamen, doch orientierten sich diese nicht an den vorgegebenen wissenschaftlichen Standards. Im Klartext bedeutet das: Die hier erzielten Ergebnisse sind nicht verwertbar.

 

Auch die Langzeitwirkung der nano-großen Hydroxylapatit-Teilchen in Zahnpasten auf die Allgemeingesundheit ist bisher unerforscht. Derzeit bleibt es noch abzuwarten, zu welchem Ergebnis die medizinische Forschung im Hinblick auf Hydroxylapatit kommen wird.

 

Aus diesen Gründen empfiehlt Zahnarzt Dr. Gaß aus Würzburg seinen Patienten, nach wie vor auf die altbewährte Zahnpasta mit Fluorid zu setzen. Bereits seit langer Zeit gibt es wissenschaftliche Belege dafür, dass Fluorid den Zahnschmelz stärkt und somit effektiv gegen Karies schützt.

©Lorelyn Medina /123rf.com

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