Forschergruppe untersucht Zusammenhang zwischen Parodontitis und Depression

Mit den Ergebnissen einer vor Kurzem durchgeführten Studie verdichten sich die Hinweise darauf, dass es einen Zusammenhang zwischen Depression und Parodontitis gibt. Ausführlichere Informationen erhalten Sie hier.

Die Tatsache, dass Parodontitis nicht nur für den Zahnhalteapparat und insbesondere die Zähne gefährlich werden kann, sondern auch eine Gefahr für die Allgemeingesundheit darstellt, ist weithin bekannt. Die Zusammenhänge zwischen der parodontalen Erkrankung, die durch bakterielle Zahnbeläge verursacht wird und bei ungehindertem Fortschreiten zum Ausfall der Zähne führen kann, und Erkrankungen wie Diabetes, Osteoporose, einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder einer Frühgeburt konnten in einschlägigen Studien längst umfangreich nachgewiesen werden.

 

Neuesten Erkenntnissen zufolge gibt es eine weitere Erkrankung, die allem Anschein nach mit Parodontitis in Verbindung steht. Die Rede ist von Depression, der häufigsten psychischen Erkrankung überhaupt. Laut dem Ergebnis einer jüngst vorgelegten Studie ist das Parodontitisrisiko für die weltweit etwa 350 Millionen an Depression erkrankten Menschen um 19 Prozent höher als bei denjenigen, die keinerlei Symptomatik einer Depression aufweisen. Zahnarzt Dr. med. dent. Gerlad Gaß, der Patienten seit mehr als 20 Jahren unter anderem parodontologisch betreut und nunmehr seit vielen Jahren schon in der Eckhauspraxis in Würzburg tätig ist, zum Hintergrund dieses Zusammenhangs.

 

Parodontitisrisiko für depressive Menschen um 19 Prozent erhöht

 

Der Zusammenhang zwischen psychischen und parodontalen Erkrankungen wird bereits seit geraumer Zeit diskutiert. Die vor Kurzem veröffentlichte Studie einer internationalen Forschergruppe, bestehend aus dänischen Wissenschaftlern der Universität Aarhus, australischen Wissenschaftlern der Universität Griffith und brasilianischen Wissenschaftlern der Universität Pelotas, lieferte abermals Hinweise, mit denen man dem endgültigen Beweis, dass es eine Verbindung zwischen Parodontitis und Depression gibt, wieder ein Stück näher kommt.

 

An der Untersuchung, die den Zusammenhang zwischen der die Psyche und der den Zahnhalteapparat betreffenden Erkrankung belegen sollte, nahmen insgesamt 539 junge brasilianische Erwachsene teil. Im ersten Teil der Studie lag der Fokus auf interoralen Untersuchungen, die auf die Erhebung des Parodontalstatus‘ der Probanden abzielte. Zahnarzt Dr. Gaß aus Würzburg erklärt, dass circa 37 Prozent der Studienteilnehmer an einer Entzündung des Zahnhalteapparats, einer Parodontitis, erkrankt waren. Bei 14 Prozent davon war die Krankheit, die im Volksmund auch als „Parodontose“ bezeichnet wird, bereits weiter vorangeschritten. Der zweite Teil der Studie galt schließlich der psychologischen Untersuchung, deren Ziel es war, die beim Probanden jeweils vorliegenden Depressions-Symptome zu überprüfen. Zu diesem Zwecke setzte man vier Psychologen ein, die anhand der Beck Depression Inventory (BDI-II) spezialisierte Interviews führten.

 

Die Auswertung der aus der zahnmedizinischen und der psychologischen Untersuchung gewonnenen Datensätze ergab, dass insbesondere die Probanden mit einer schweren Form der Parodontitis ebenfalls Symptome einer Depression aufwiesen. Da die Wissenschaftler zudem ausmachen konnten, dass der parodontalen Erkrankung weder mangelnde Mundhygiene zugrunde lag noch die Entstehung der Parodontitis durch systematische Entzündungsparameter (CRP) beeinflusst worden war, kam man zu dem Ergebnis, dass die Ursache von Seiten der Depression herrühren muss.

 

Haben Sie Fragen zu dieser Thematik? Dann sprechen Sie uns, das Team der Zahnarztpraxis im Eckhaus in Würzburg, einfach darauf an. In einem persönlichen Gespräch klären wir Sie gern ausführlicher auf.

 

 

©Antonio Guillem/123rf.com

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