Studie aus Großbritannien untersucht Zahnungsgels – das sind die Ergebnisse

Zahnungsgels sind oft das Mittel der Wahl, um Babys über die schmerzhaften Phasen des Milchzahndurchbruchs hinwegzuhelfen. Zu dem Ergebnis, dass schmerzstillende Gels nicht immer die besten Zahnungshilfen sind, kam nun eine Studie aus Großbritannien.

An vielen Babys und Kleinkindern geht der Durchbruch des Milchzahngebisses leider nicht spurlos vorüber. Denn neue Zähnchen, die sich ihren Weg durch den Kiefer und das Zahnfleisch bahnen, verursachen nicht selten Schmerzen. Zahlreiche Eltern, die ihrem Nachwuchs dann so schnell als möglich Schmerzlinderung verschaffen möchten, greifen dann ganz unbedarft auf Zahnungsgels zurück.

 

Dass Zahnungsgels jedoch nicht immer die beste Wahl sind, zeigt eine aktuelle Studie aus Großbritannien, deren Ergebnisse im „British Dental Journal“ publiziert worden sind und die wir, das Team der Zahnarztpraxis Dr. Gaß & Partner aus dem Würzburger Eckhaus, Ihnen in diesem Artikel vorstellen möchten.

 

Neun von 14 Zahnungsgels potenziell schädlich

 

Im Mittelpunkt der Untersuchung standen insgesamt 14 auf dem britischen Markt zugelassene Zahnungsgels und Zahnungspulver. Diese untersuchten die Forscher vor allem auf ihre Inhaltstoffe hin und kamen zu dem niederschmetternden Ergebnis, dass neun der 14 vermeintlichen Hilfsmitteln Gesundheitsrisiken für Babys und Kleinkinder bergen bzw. potenziell schädlich sein können.

 

Zu den alarmierenden Inhaltsstoffen, welche die Wissenschaftler in den Gels ausfindig machen konnten, gehörte zum einen Alkohol. Alkohol, der sich früheren Studien zufolge negativ auf die motorische Entwicklung von Babys und Kleinkindern auswirkt, konnte man in sechs Gels nachweisen. Ein weiterer Inhaltsstoff, der nichts in einem Zahnungsgel für Babys und Kleinkinder zu suchen hat, der sich aber dennoch in zwei der analysierten Gels fand, ist Zucker. Gerade zur Vorbeugung frühkindlicher Karies, die weitreichende Folgen auch für die bleibenden Zähne haben kann, sollten die Kleinen bestenfalls so wenig als möglich mit Zucker in Kontakt kommen.

 

Neben Alkohol und Zucker konnten die Briten mit dem Betäubungsmittel Lidocain, das in insgesamt sechs Zahnungsgels enthalten war, einen weiteren überaus bedenklichen Inhaltsstoff nachweisen. In der Vergangenheit kam es im Zuge der Verwendung von Gels mit zwei Volumenprozent Lidocain teils zu schweren Intoxikationen. Die britischen Forscher wiesen darauf hin, dass jedoch auch schon die Verwendung von Gels mit einem Volumenprozent Lidocain Gefahren bergen kann, und zwar vor allem dann, wenn sie durch falsche Verwendung überdosiert werden. Und das kann, ohne dass Mütter und Väter sich dessen bewusst sind, ganz schnell einmal passieren, bedenkt man, dass das Zahnungsgel direkt auf das Zahnfleisch aufgetragen wird und mit der Speichelflüssigkeit von den Kleinen heruntergeschluckt wird. Die Wirkung lässt nach, die Schmerzen kommen zurück und Eltern versuchen, Linderung durch erneutes Auftragen des Gels zu verschaffen.

 

Möchte man seinem Kind während des Zahnens mit einem schmerzlindernden Zahnungsgel helfen, so ist es laut Dr. med. dent. Gerald Gaß, dem behandelnden Zahnarzt aus der Eckhauspraxis in Würzburg, überaus wichtig, sich vorab eingehend über die Inhaltsstoffe zu informieren und die Packungsbeilage ausführlich zu studieren. Außerdem gibt es eine Vielzahl an unbedenklichen Alternativen, zu denen beispielsweise Beißringe gehören. Beißringe und weitere Zahnungshilfen haben wir Ihnen kürzlich in diesem Artikelvorgestellt.

©Oksana Kuzmina/123rf.com

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