Kinderzahnpasten im Test
Gesunde und starke Zähne sind auch in jungen Jahren sehr wichtig. Um die Entstehung von Karies frühzeitig zu verhindern, sollten Kinder deshalb ab der Entwicklung der ersten Milchzähne damit beginnen, die Zähne zu putzen. Fluorid ist dabei ein wichtiger Bestandteil, es remineralisiert den Zahnschmelz und schützt so vor Karies. Jedoch sind Zahnärzte und Kinderärzte oftmals nicht einer Meinung, wenn es darum geht, wie Fluorid verabreicht werden soll. Zahnärzte präferieren es in der Zahnpasta, während Kinderärzte die Gabe von Fluorid-Tabletten empfehlen. Insgesamt gilt jedoch, es sollte nur eine geringe Menge zugeführt werden: 0,25 mg pro Tag bis zum Alter von zwei Jahren, anschließend 0,5 mg im Alter von zwei bis vier Jahren. Um zu verhindern, dass eine Fluorose entsteht, die sich üblicherweise anhand von weißen Flecken auf den Zähnen zeigt, sollte diese Menge nicht überschritten werden, meint Zahnarzt Dr. Gaß aus Würzburg.
Aktuell wird unter Fachleuten eine neue Leitlinie zu Fluoridierungsmaßnahmen diskutiert, in der eine Erhöhung auf 1.000 ppm statt der bisher üblichen 500 ppm festgelegt werden könnte. Doch das ist bisher noch keine offizielle Vorgabe.
Öko-Test urteilt: 38 Pasten von 66 sind „gut“
Öko-Test hat sich 66 Kinderzahnpasten – mit und ohne Fluorid – einmal ganz genau angesehen und ist mit dem Ergebnis zwar zufrieden, wünscht sich jedoch mehr Transparenz in den Anwendungshinweisen. Fluoridfreie Zahnpasten werden oftmals nicht ausreichend gekennzeichnet, sodass viele Eltern nicht wissen, dass Fluorid hier auf anderem Wege zugeführt werden muss. Bei fluoridhaltigen Zahnpasten wünscht sich Öko-Test im Umkehrschluss Hinweise darauf, dass die Gabe von zusätzlichem Fluorid mit dem Arzt abgesprochen werden sollte.
Einige der besten Kinderzahnpasten kommen von Lidl oder ALDI (Nord und Süd). Im Bereich Naturkosmetik konnten zwei fluoridfreie Logodent-Pasten siegen. Jedoch sind elf Zahnpasten mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durchgefallen. Diese enthielten zum Teil PEG/PEG-Derivate oder Natriumlaurylsulfat, welche die Haut durchlässiger machen oder reizen. Schadstoffe wie Cadmium (krebserregend) sowie Blei und Aluminium enthielten drei der elf als mangelhaft oder ungenügend getesteten Zahnpasten. Hier lagen die Werte allerdings nur leicht über dem Grenzbereich.
Bei Fragen zur korrekten Fluoridmenge können Patienten Zahnarzt Dr. Gerald Gaß aus Würzburg befragen.