Zahnmythen – Teil 3
„Milchzähne fallen aus, deshalb müssen sie nicht besonders gepflegt werden“. „Karies ist vererbbar“. „Je mehr Druck man beim Zähneputzen ausübt, umso sauberer werden die Zähne.“ Vielleicht ist Ihnen eine dieser Aussagen schon einmal zu Ohren gekommen. Unwahrscheinlich ist es jedenfalls nicht, denn Mythen rund um die Zahn- und Mundgesundheit sind seit jeher weit verbreitet. Das Heimtückische an diesem vermeintlichen „Zahn(halb)wissen“ ist, dass es oftmals nicht der Wahrheit entspricht, viele Menschen es aber für bare Münze nehmen. Damit einhergehende Verhaltensweisen gehen schließlich auf Kosten gesunder Zähne und eines intakten Zahnhalteapparats.
In Teil 1 und 2 der Blogreihe „Zahnmythen“ hat sich Zahnarzt Dr. Gaß aus der Eckhauspraxis in Würzburg bereits mit einschlägigem Zahn(halb)wissen beschäftigt. Hier ging er unter anderem den Aussagen auf den Grund, dass die Zähne unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme gründlich geputzt werden sollten, dass Rauchen ausschließlich oberflächliche Verfärbungen hervorruft oder dass Karies und schlechte Zähne vererbbar sind.
Heute räumt der Würzburger Zahnarzt mit drei weiteren Zahnmythen auf. Im Fokus stehen dieses Mal folgende Aussagen: Die Reinigung von Zahnimplantaten, also künstlichen Zähnen, ist überflüssig; der Verzehr eines Apfels kann das Zähneputzen ersetzen und bei Karies kommt immer der Dentalbohrer zum Einsatz.
1. Implantatgetragener Zahnersatz bedarf keiner allzu gründlichen Reinigung
Dr. med. dent. Gerald Gaß aus Würzburg weiß aus seinem Praxisalltag als Zahnarzt zu berichten, dass viele Patienten der Meinung sind, implantatgetragener Zahnersatz bedarf im Gegensatz zu den natürlichen, den „echten“ Zähnen keiner allzu gründlichen Reinigung. Diese Annahme ist falsch und liegt wohl in erster Linie darin begründet, dass die künstlichen Zähne gegen einschlägige Zahnerkrankungen wie zum Beispiel Karies oder eine Wurzelkanalentzündung gefeit sind. Obwohl Löcher & Co. tatsächlich keine Gefahr bergen, müssen Zahnimplantate ebenso gründlich wie die von der Natur gegebenen Zähne gereinigt werden. Warum? Weil die Gefahr allen voran im Zahnfleisch lauert. Entzündet sich dieses in Folge unzureichend entfernter bakterieller Beläge, kann es beispielsweise zu einer sogenannten Periimplantitis kommen. Periimplantitis stellt das Pendant zu einer Parodontitis dar und kann im schlimmsten Fall das Ausfallen des Zahnimplantats nach sich ziehen.
Deshalb müssen auch Zahnimplantate zweimal täglich gründlich von Zahnbelägen und anderen Verunreinigungen befreit werden. Hierbei müssen unbedingt auch die Zahnzwischenräume mithilfe von Zahnseide oder speziellen Bürstchen, die diesen engen Bereichen beikommen, gereinigt werden. Für gesunde und langlebige Zahnimplantate empfiehlt Zahnarzt Dr. Gaß aus dem Würzburger Eckhaus außerdem, die künstlichen Zähne zweimal jährlich professionell reinigen zu lassen. In der Eckhauspraxis steht hierfür ein eigens ausgebildetes Prophylaxeteam bereit.
2. Der Verzehr eines Apfels ersetzt die Zahnreinigung
Sicherlich ist Ihnen auch schon einmal die Behauptung zu Ohren gekommen, dass der Verzehr eines Apfels das Zähneputzen ersetzen kann. Wie kommt man zu dieser Aussage, bei der es sich, wie Zahnarzt Dr. Gaß aus Würzburg erklärt, um einen Irrtum handelt? Bereits seit Generationen hält sich das Gerücht hartnäckig, dass das feste Fruchtfleisch des Apfels beim Kauen dafür Sorge trägt, dass die auf den Zahnoberflächen anhaftenden bakteriellen Beläge mechanisch entfernt werden. Obwohl diese Vermutung nicht gänzlich falsch ist, weist Dr. med. dent. Gerald Gaß daraufhin, dass der durch das Kauen des Apfels hervorgerufene Reinigungseffekt keineswegs ausreichend ist. Um die krankheitsverursachenden Zahnbeläge gründlich zu entfernen, bedarf es immer einer Zahnbürste und speziellen Zahnzwischenraumbürstchen bzw. Zahnseide.
Und auch die weithin bekannte Volksweisheit „an apple a day keeps the doctor away“ trifft nicht ganz zu. Grund hierfür sind die in den Äpfeln enthaltenen Säuren sowie der Fruchtzuckergehalt. Beides kann bei unzureichender und falscher Zahnpflege auf Kosten der Zahngesundheit gehen. Während Säuren den Zahnschmelz schädigen können, kann Fruchtzucker auf lange Sicht hin Karies verursachen.
3. Bei „Löchern in den Zähnen“ kommt immer der Dentalbohrer zum Einsatz
Gemeinhin geht man davon aus, dass im Zuge der zahnärztlichen Behandlung von Karies immer auch der Dentalbohrer zum Einsatz kommt. Mit der sogenannten Kariesinfiltration kennt die moderne Zahnheilkunde jedoch heutzutage eine Behandlungsmethode, die das Fortschreiten von Karies verhindert – und zwar ganz ohne Bohren. Wie das funktioniert?
Bei dem neuartigen Verfahren, das bei Karies im Anfangsstadium angewandt werden kann, muss die kariöse Stelle am Zahn zunächst mit einem ätzenden Gel behandelt werden. Dann wird die betroffene Stelle mit einem flüssigen Spezialkunststoff gefüllt, der schließlich mithilfe eines speziellen Lichts ausgehärtet wird.