Das Zahnschema
„Vier-Acht fehlt“, „Zwei-Sieben kariös“, „Drei-Vier überkront“. Jeder, der schon einmal zur Untersuchung in der zentral in der Würzburger Innenstadt gelegenen Eckhauspraxis war und aufmerksam das Gespräch zwischen Zahnarzt Dr. med. dent. Gerald Gaß und einer seiner Assistentinnen verfolgt hat, hat diese kryptischen Bezeichnungen schon einmal gehört. Während Sie als Laie wahrscheinlich nur eine sehr vage Vorstellung davon haben, was gemeint sein könnte, wissen unsere zahnmedizinischen Assistentinnen sofort, was Sache ist: Bezeichnungen wie „Zwei-Sieben kariös“, übersetzt: „Der hinterste Backenzahn im linken Oberkiefer weist Karies auf“, sind Befunde und werden so von der Assistentin in der Patientenakte vermerkt.
Die einzelnen Ziffern bzw. Koordinaten spielen bei der Dokumentation der Befunde insofern eine wichtige Rolle, als dass dank ihnen der Zahn, der in diesem Fall Karies hat, genau benannt werden kann. Das erleichtert die Kommunikation zwischen Zahnärzten, zahnmedizinischen Fachangestellten, Zahntechnikern und Mitarbeitern von Krankenkassen nicht nur zwecks der Befunddokumentation, sondern auch zwecks der Behandlungsplanung sowie der Erstellung von Heil- und Kostenplänen und hilft außerdem, Missverständnisse vollends auszuschließen.
Die Nummerierung der einzelnen Zähne folgt einem speziellen Schema. Das sogenannte Zahnschema, das in Deutschland dem der „Fédération Dentaire Internationale“, kurz „FDI-Schema“, folgt, möchten wir, das Team der Zahnarztpraxis im Eckhaus in Würzburg, Ihnen in diesem Artikel genauer vorstellen.
Dank einer Koordinate lässt sich jeder Zahn im Kiefer genau benennen
Das Gebiss eines erwachsenen Menschen besteht, sofern die vier Weisheitszähne angelegt sind, aus insgesamt 32 Zähnen. Das Zahnschema weist jedem einzelnen Zahn eine Nummer bzw. vielmehr eine Koordinate, bestehend aus zwei Ziffern, zu, mit der man seine Position in der Zahnreihe, im Zahnbogen und im Kiefer genau ausmachen kann. Diese Koordinate setzt sich wie folgt zusammen:
Zunächst einmal wird der Kiefer gemäß FDI-Schema in vier Quadranten eingeteilt und aus Patientensicht, beginnend mit dem rechten Oberkiefer, gegen den Uhrzeigersinn durchnummeriert: Demnach erhält der rechte Oberkiefer die Nummer 1, der linke Oberkiefer die Nummer 2, der linke Unterkiefer die Nummer 3 und der rechte Unterkiefer die Nummer 4.
Die Ziffer des Kieferquadranten bildet schließlich den ersten Teil der Zahnkoordinate. Den zweiten Teil bildet die Ziffer des Zahns. Die Zähne wiederum werden innerhalb des jeweiligen Quadranten von der Mitte aus und demnach beginnend mit dem mittleren Frontzahn (großer Schneidezahn) nach hinten hin durchnummeriert: Somit haben die beiden Frontzähne innerhalb eines Quadranten die Nummern 1 und 2, der Eckzahn die Nummer 3, die beiden kleinen Backenzähne (Prämolaren) die Nummern 4 und 5, die beiden größeren Backenzähne (Molare) die Nummern 6 und 7 und der Weisheitszahn, falls vorhanden, die Nummer 8.