Zahnfehlstellung Teil 2: Der Kreuzbiss

Im Mittelpunkt des zweiten Teils der Blogreihe „Zahnfehlstellungen“ steht der Kreuzbiss. Zahnarzt Dr. med. dent. Gerald Gaß aus der Eckhauspraxis in Würzburg zu den Hintergründen.

Nachdem wir, das Team der Zahnarztpraxis im Eckhaus in Würzburg, in Teil 1 der neuen Blogreihe „Zahnfehlstellungen“ den „offenen Biss“, seine Ursachen, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt haben, möchten wir uns im zweiten Teil der Reihe einer Zahnfehlstellung widmen, die ähnlich häufig auftritt: Die Rede ist vom sogenannten „Kreuzbiss“.

 

Wann man von einem Kreuzbiss spricht, welche Arten von Kreuzbissen es gibt, wie es zu dieser Zahnfehlstellung kommt, welche Folgen sie hat und wie man sie behandeln kann, erklärt Ihnen Zahnarzt Dr. med. dent. Gerald Gaß aus der Eckhauspraxis in Würzburg.

 

Kreuzbiss: verschiedene Arten und Ursachen

 

Bei einer regulären Verzahnung sind die Zähne des Ober- und des Unterkiefers so angeordnet, dass die Höcker der oberen und die der unteren Backenzähne beim Zusammenbeißen wie eine Art Zahnrad ineinandergreifen. Außerdem passt der Unterkiefer in den Oberkiefer und dementsprechend werden die unteren Schneidezähne zu einem Großteil von den oberen Schneidezähnen verdeckt.

 

Liegt ein sogenannter Kreuzbiss vor, ist das nicht der Fall: Hier stehen die im Oberkiefer befindlichen Seitenzähne entweder zu weit nach innen oder die im Unterkiefer zu weit nach außen, sodass ein korrektes Zusammenbeißen nicht möglich ist. Laut Dr. med. dent. Gerald Gaß, dem Zahnarzt der in der Langgasse 8 in Würzburg befindlichen Eckhauspraxis, kann man drei verschiedene Kreuzbiss-Arten voneinander unterscheiden:

 

Von einem Kopfbiss spricht man, wenn die Höcker der oberen und der unteren Backenzähne nicht ineinander, sondern direkt aufeinanderbeißen und gleichzeitig die Kanten der oberen und unteren Frontzähne nicht übereinander beißen, sondern ebenfalls aufeinandertreffen.

 

Daneben unterscheidet man den einseitigen von dem beidseitigen Kreuzbiss. Einseitig ist der Kreuzbiss dann, wenn die Zähne des Ober- und des Unterkiefers auf einer Seite korrekt aufeinanderbeißen und auf der anderen Seite eine Fehlstellung vorliegt. Und zwar in der Form, dass entweder die Zähne des Unterkiefers im Verhältnis zum Oberkiefer zu weit nach außen oder die des Oberkiefers im Verhältnis zum Unterkiefer zu weit nach innen stehen. Demnach liegt ein beidseitiger Kreuzbiss vor, wenn die oberen und unteren Zahnreihen beider Seiten von den kreuzbisstypischen Fehlstellungen betroffen sind. Hier können zudem die Schneidezähne betroffen sein, und zwar in der Form, dass sich die unteren Schneidezähne nicht hinter, sondern vor den oberen Schneidezähnen befinden.

 

Die verschobene Ausrichtung der Zahnreihen, die den Kreuzbiss auszeichnet, lässt sich auf verschiedene Ursachen zurückführen. Ein Kreuzbiss entwickelt sich beispielsweise dann, wenn der Oberkiefer sehr viel schmaler ist als der Unterkiefer, oder auch dann, wenn der Unterkiefer schneller als der Oberkiefer wächst. Dieses Ungleichgewicht zwischen Ober- und Unterkiefer stellt sich als Folge von Wachstumsstörungen oder einem zu späten Zahndurchbruch ein.

 

Obwohl das Kreuzbiss-Risiko bei Kindern und Jugendlichen besonders hoch ist, ist man aber auch im Erwachsenenalter nicht davor geschützt. Für besagte Zahnfehlstellung bei Erwachsenen ist dann jedoch weniger eine Wachstumsstörung oder ein später Zahndurchbruch verantwortlich, sondern in vielen Fällen ausgefallene Zähne, die nicht rechtzeitig ersetzt worden sind.

 

Folgen des Kreuzbisses und Behandlungsmöglichkeiten

 

Zahnarzt Dr. Gerald Gaß aus Würzburg weist daraufhin, dass ein Kreuzbiss unbedingt behandelt werden muss. Und zwar deshalb, weil er eine Vielzahl von Problemen für den Betroffenen nach sich ziehen kann. Einmal ganz davon abgesehen, dass es zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme und beim Atmen kommen kann, besteht vor allem bei Kindern mit Kreuzbiss die Gefahr, dass die Zahnfehlstellung den Oberkiefer in seinem Wachstum hemmt. Liegt ein akuter, einseitiger Kreuzbiss vor, ist ferner das Risiko gegeben, dass sich hierdurch die Gesichtsproportionen verschieben. Ein „schiefes Gesicht“ wird von Betroffenen oft als ästhetischer Makel empfunden.

 

Sind die Schneidezähne von dieser Fehlstellung betroffen, kann sich das vor allem bei Kindern negativ auf die Sprachentwicklung auswirken. Die Folge: Lispeln. Hinzu kommt, dass die Zähne aufgrund der fehlerhaften Stellung zu stark belastet werden und sich dadurch schneller abnutzen. Eine ähnliche Gefahr besteht auch bei einem einseitigen Kreuzbiss für das Kiefergelenk der betroffenen Seite.

 

Diagnostizieren wir in der Zahnarztpraxis Dr. Gaß & Partner im Eckhaus einen Kreuzbiss, überweisen wir an einschlägige Würzburger Spezialisten. Hierzu gehören neben Kieferorthopäden auch Kieferchirurgen. Vor allem bei Kindern mit einer moderaten Form des Kreuzbisses kann eine kieferorthopädische Behandlung, und zwar mithilfe einer Zahnspange, bereits ausreichen. Hat man es hingegen mit einem stärker ausgeprägten Kreuzbiss zu tun, der Folgen für die Gesichtsästhetik hat, wird ein kieferchirurgischer Eingriff zur Regulierung der Kieferfehlstellung notwendig.

 

Während man einen leichten Kreuzbiss bei Kindern oft mit einer Zahnspange korrigieren kann, ist das bei erwachsenen Menschen leider selten der Fall. In aller Regel zieht die Korrektur eines Kreuzbisses bei Erwachsenen immer einen kieferchirurgischen Eingriff nach sich.

©Sergey Novikov /123rf.com

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